SUNCT-Syndrom
Das "SUNCT-Syndrom" ist das Akronym für short-lasting, unilateral, neuralgiform headache attacks with conjunctival injection and tearing. Es ist eine sehr seltene Erkrankung, die erst 1989 erstmalig beschrieben wurde und für die eine Definition der IHS noch fehlt.
In einigen Punkten stellt das SUNCT-Syndrom einen Übergang zwischen Clusterkopfschmerz, CPH und Trigeminusneuralgie dar. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Erkrankungen sind die Attacken ähnlich wie bei der Trigeminusneuralgie durch mechanische Reize (z.B. Gähnen, Laufen) auslösbar (gibt auch unzählige Sunct-Attacken ohne ersichtlichen auslöser), andererseits ist die Dauer mit 10-120sec deutlich länger und ist der Schmerz immer periorbital lokalisiert und von vegetativen Symptomen, die auch für die Namensgebung verantwortlich sind, wie Lakrimation, Rhinorrhoe, konjunktivale Injektion und begleitet.
Attaken dieser Art können über einen zeitraum von mehreren Stunden (bis Tage) verlaufen.
Ein episodischer Verlauf mit spontanen Remissionen für Monate bzw. Jahre kann vorkommen.
Leider konnte bis heute keine wirklich befriedigende Therapie gefunden werden. (es gibt bis heute noch keine Therpaie, die das ganze auch nur annähernd erträglich macht)
Weder Antikonvulsiva noch Triptane oder Cortison zeigten eine sichere Wirksamkeit, sollten aber im Einzelfall versucht werden. Pathophysiologische Konzepte gibt es nicht. Ein Patient, der mittels PET untersucht werden konnte, zeigte im Aktivitätsmuster Ähnlichkeiten zum Clusterkopfschmerz.
Diagnostische Kriterien: SUNCT-Syndrom Definition:
keine IHS-Kriterien
einseitige periorbitale Schmerzattacken von 10-120sec Dauer mit stechendem Charakter
begleitend: Konjunktivale Injektion, Gesichtsschwitzen, Ptose, Miose, Lidödem
Triggerbarkeit, Auschluß einer symptomatischen Ursache
Bericht dazu aus der Ärzte Zeitung, 06.05.2003
Kopfschmerzattacken plus Rhinorrhoe - das ist ein neues Syndrom
Antiepileptika können die Symptome lindern
MÜNCHEN (mut). Patienten mit sehr kurzen, aber heftigen Kopfschmerzattacken und zugleich autonomen Symptomen haben möglicherweise ein bisher kaum bekanntes Kopfschmerzsyndrom. Dann sprechen sie auf häufig verwendete Analgetika nicht an. Bestimmte Antikonvulsiva können dagegen helfen.
Charakteristisch für das Syndrom ist, daß sowohl Symptome von Cluster-Kopfschmerzen als auch Symptome einer Trigeminusneuralgie auftreten: So haben die Patienten einen starken, schneidenden Schmerz, der zwischen zehn Sekunden und zwei Minuten anhält, berichtet Dr. Susanne Neumeier aus München (Der Schmerz 2, 2003, 142).
Die Attacken können bis zu hundertmal am Tag auftreten, meist einseitig im Versorgungsbereich eines Trigeminusastes. Untypisch für eine Trigeminusneuralgie sind jedoch begleitende autonome Symptome wie Tränenfluß, verstopfte Nase, Rhinorrhoe und Lidödeme.
Autonome Symptome sind sonst eher typisch für Cluster-Kopfschmerzen. Bei Clusterkopfschmerzen dauern die Attacken jedoch mit 15 bis 180 Minuten wesentlich länger als bei dem neuen Syndrom, das als SUNCT (short lasting, unilateral headache attacks with conjunctival injection) bezeichnet wird.
SUNCT, so Neumeier, wird bisher noch selten diagnostiziert und häufig als Variante von Cluster-Kopfschmerzen oder einer Trigeminusneuralgie angesehen. Patienten mit SUNCT sprechen jedoch auf Triptane, trizyklische Antidepressiva, Antipyretika, Phenytoin oder Carbamazepin nicht an.